Kommunale Wärmeplanung
Willkommen auf der Informationsseite zur Kommunalen Wärmeplanung der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf!
Mit der kommunalen Wärmeplanung soll eine Bestandsaufnahme und Prognose als Grundlage für eine rechtskonforme Wärmeversorgung der Verbandsgemeinde bis 2045 geschaffen werden. Hintergrund sind die gesetzlich verankerten Klimaschutzziele. Die VG Daaden-Herdorf hat daher mit der Erstellung eines Wärmeplans begonnen, der aufzeigen soll, wie eine Wärmeversorgung der VG Daaden-Herdorf zukünftig aussehen kann und welche Wärmeversorgung für die Bürgerinnen und Bürger vor Ort in Frage kommt.
Gefördert wird die Kommunale Wärmeplanung durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz sowie der "Nationalen Klimaschutzinitiative" mit Zuwendungen aus dem Klima- und Transformationsfonds, Einzelplan 60, Kapitel 6092, Titel 68605, Haushaltsjahr 2024 für das Vorhaben „KSI: Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung für die Ortsgemeinden der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf“ mit dem Förderkennzeichen 67K29060. Die Laufzeit ist bis zum 31.10.2025 angesetzt. Neben der Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf ist ebenfalls die Rhein-Sieg Netz GmbH beteiligt.

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen."
Auf dieser Seite erfahren Sie alles Wissenswerte rund um den Ablauf des Projekts und können sich über den aktuellen Stand der Planungen informieren.
Was?
Das Ziel der kommunalen Wärmeplanung ist es, einen Fahrplan für eine verlässliche, bezahlbare und von fossilen Rohstoffen unabhängige Wärmeversorgung bis 2045 zu entwickeln, die allen Bürgerinnen und Bürgern der VG Daaden-Herdorf frühstmöglich Orientierung und Planungssicherheit geben soll und mögliche Optionen zur zukünftigen Wärmeversorgung aufzeigen soll. Die kommunale Wärmeplanung bildet die Grundlage für alle Haushalte, die durch das Gebäudeenergiegesetz (auch “Heizungsgesetz” genannt) über kurz oder lang zum Umstieg auf erneuerbare Energien verpflichtet werden. Es wird z.B. untersucht, ob und wo es in Zukunft in der VG Daaden-Herdorf ein Wärme- oder Wasserstoffnetz geben kann. Die Kommunale Wärmeplanung ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende und wird entscheidend dazu beitragen, die VG Daaden-Herdorf zukunftssicher, umweltfreundlich und energieeffizient zu gestalten.
Bei der ersten Wärmeplanung werden jedoch noch nicht alle Fragen vollständig beantwortet, wie z.B. „Wann erhalte ich in meiner Straße Fernwärme und was wird diese kosten?“. Dies sind Fragestellungen, die sich an die kommunale Wärmeplanung anschließen und zunächst durch Machbarkeitsstudien näher untersucht werden müssen, bevor die konkrete Umsetzung geplant werden kann. Bei der Fortschreibung der kommunalen Wärmeplanung in voraussichtlich fünf Jahren werden die Ergebnisse dann weiter konkretisiert. Es ist der Anfang eines langen Prozesses – umso wichtiger ist es, diesen so früh wie möglich zu beginnen.
Wie?
In einem ersten Schritt werden alle bestehenden und geplanten Gebäude, Infrastrukturen und Heiztechnologien analysiert. Alle Daten werden anonymisiert, also nicht personenbezogen erfasst, sodass der Datenschutz jederzeit gewährleistet ist. Es erfolgt keine direkte Datenerhebung in den Haushalten, sondern es werden entweder öffentliche Datenquellen genutzt oder die Daten werden in aggregierter Form von den Netzbetreibern bzw. Schornsteinfegern zur Verfügung gestellt. Der nächste Schritt ist eine Potenzialanalyse: Hierbei wird ermittelt, wie hoch das Energie-Einsparpotenzial z.B. durch Sanierungen im Gebäudebestand ist und welche klimaneutralen Wärmequellen bereits vorhanden sind. Auf Basis dieser Ergebnisse wird ein “klimaneutrales Zielszenario 2045” erstellt, aus dem die zukünftigen Wärmeversorgungsgebiete abgeleitet werden können. Grundlage ist ein sogenannter “digitaler Zwilling”, d.h. ein digitales Abbild der realen Gegebenheiten, das einzelne Versorgungsgebiete im Hinblick auf eine zentrale oder dezentrale Wärmeversorgung visualisiert. Im letzten Schritt werden auf Basis von Detailanalysen konkrete Maßnahmen abgeleitet und in eine Wärmewendestrategie überführt. Die Wärmeplanung bietet somit eine objektive Orientierung und Priorisierung für alle weiteren Maßnahmen in der Kommune, um realistische Lösungen für eine schrittweise, klimaneutrale Wärmeversorgung bis zum Jahr 2045 zu finden.
Wer?
Rhein-Sieg Netz GmbH

- Gründung 2015 als Netztochter der rhenag
- Fach- und Methodenkompetenzen im Bereich Netzbetrieb, -planung und -steuerung
- Fachkenntnisse im Bereich Industriekundenbedarf für H2, Ausbaubedarf der Stromnetze aufgrund von Wärmepumpen und E-Mobilität und Potenzialanalyse erneuerbarer Wärmequellen
rhenag

- Überregionales Energieversorgungsunternehmen mit versorgungsspezifischem Fach- und Management-Know-how
- Betreuung von 20 % der deutschlandweiten Stadtwerke
- Bündelung von Projektmanagement und Know-how der Versorgungstechnik
Evety

- Im Mai 2020 als Joint Venture von OGE, TÜV SÜD und Horváth gegründet
- Technologien und Anwendungen der Sektorenkopplung als Kernelement einer integrierten Wärmewende
- Exklusive Einblicke in überregionale Energieinfrastrukturprojekte zur Versorgung von Kommunen mit grüner Energie
Digikoo

- Seit 2017 digitale Lösungen für Kommunen und Versorger
- Bereitstellung eines digitalen Zwillings als Basis einer fundierten Wärmeplanung
- Verschneidung, Visualisierung und Analyse von Netz-, Verbrauchs- und sozioökonomischen Daten
Mit wem?
Die kommunale Wärmeplanung erfolgt in enger Abstimmung mit den lokalen Akteuren der VG Daaden-Herdorf. Diese werden aktiv in den Planungs- und Umsetzungsprozess eingebunden, ihr fachliches Know-how sowie ihre Bedenken und Ideen werden erfasst und im Planungsprozess berücksichtigt. Hierzu zählen beispielsweise potenzielle Abwärmelieferanten, Schornsteinfeger, Netzbetreiber und Energieversorger, Verbände, Vereine und Bürgerinitiativen sowie Ankerkunden und Großverbraucher. Auch die Bürgerinnen und Bürger werden frühzeitig und regelmäßig über den Stand der Planungen informiert. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern die kommunalen Möglichkeiten in Hinblick auf eine zukünftige Wärmeversorgung aufzuzeigen.
Wann?
Das Projekt zur Erstellung des Wärmeplans hat im Frühjahr 2025 begonnen und soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein. Im Herbst 2025 werden die Ergebnisse in einem öffentlichen Bürgerforum vorgestellt und anschließend veröffentlicht.
Die Projektphasen im Überblick:
Durchführung einer Bestands- und Potenzialanalyse: Q1 2025 – Q2 2025
Erhebung des Status Quo bei Wärmebedarf, THG-Emissionen sowie Gebäude- und Versorgungsstruktur und Ermittlung der lokal verfügbaren Potenziale erneuerbarer Energien und Abwärme sowie Bewertung der Energieeinsparungspotenziale.
Entwicklung des Zielszenarios und Einteilung in Wärmeversorgungsgebiete (Zonierung): Q2 2025
Entwicklung von Szenarien auf Basis lokaler Rahmenbedingungen
(z. B. Verfügbarkeiten von Energieträgern oder politischen Zielen). Festlegung von Wärmeversorgungsgebieten für dezentrale Einzelversorgung und Wärmenetze inkl. entsprechender Versorgungskonzepte auf Basis vorhandener EE-Potenziale
Ausarbeitung der Umsetzungsstrategie: Q2 2025 – Q3 2025
Bewertung und Priorisierung konkreter Einzelmaßnahmen und Einbettung in einen langfristigen Transformationspfad auf dem Weg zur Klimaneutralität der Wärmeversorgung
Aktuelles
Hier finden Sie stets die neuesten Informationen zu anstehenden Veranstaltungen, wichtigen Meilensteinen und aktuellen Entwicklungen rund um die kommunale Wärmeplanung der VG Daaden-Herdorf