Gemeindeschwesterplus wird auf drei Verbandsgemeinden ausgeweitet - Bärbel Hellinghausen und Andrea Keßler als „Tandem“ unterwegs
Das Angebot der Gemeindeschwesterplus steht künftig auch älteren Menschen in den Verbandsgemeinden Betzdorf-Gebhardshain, Daaden-Herdorf und der gesamten Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) zur Verfügung. Zum 1. Oktober hat Bärbel Hellinghausen ihre Stelle als Gemeindeschwesterplus angetreten. Als examinierte Altenpflegerin verfügt sie über reichhaltige Erfahrungen im ambulanten und stationären Pflegebereich sowie der Tagespflege. Zudem kommt sie aus der Region und kennt die Strukturen vor Ort. Hellinghausen wird im „Tandem“ mit Andrea Keßler arbeiten, die bereits seit März 2020 als Gemeindeschwesterplus in der Stadt Kirchen und deren Ortsteilen tätig ist und ab sofort auch Anfragen aus der ganzen Verbandsgemeinde Kirchen entgegennimmt.
Die Stellen der Gemeindeschwesternplus werden vom Land im Rahmen des Landesprogramms finanziell gefördert. Zuwendungsempfänger sind die Landkreise, bei denen auch die Umsetzungsverantwortung liegt. Für das erweiterte Angebot der Gemeindeschwesterplus sind die beteiligten Verbandsgemeinden eine interkommunale Kooperation eingegangen. Sie sind auch Anstellungsträger der Fachkräfte. Die einzelnen Rathäuser werden über eine Steuerungsgruppe vernetzt, die sich um die Umsetzung des Landesprogramms vor Ort kümmert.
Die Bürgermeister Joachim Brenner (VG Betzdorf-Gebhardshain), Helmut Stühn (VG Daaden-Herdorf) und Andreas Hundhausen (VG Kirchen) begrüßten jetzt gemeinsam die neue Gemeindeschwesterplus Bärbel Hellinghausen im Betzdorfer Rathaus. Mit am Tisch saßen neben Andrea Keßler auch Projektleiterin Michaela Sandweg aus dem Kirchener Stadtbüro und Fachbereichsleiter Michael Becher, bei dem das Projekt in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain angesiedelt ist.
Die drei Verwaltungschefs betonten unisono die konstruktive Zusammenarbeit bei der Vorbereitung und Umsetzung des interkommunalen Projektes. Dabei konnte man vom vorhandenen Know-how in Kirchen profitieren. Bedarf wird in allen drei Verbandsgemeinden gesehen. Das Angebot richtet sich an Seniorinnen und Senioren ab 70 Jahren, die noch keinen Pflegegrad besitzen. Die professionelle Beratung soll dazu beitragen, dass ältere Menschen länger zu Hause in ihrem gewohnten Umfeld selbstbestimmt leben können. Die Gemeindeschwesternplus nehmen bei ihren präventiven Hausbesuchen den Gesundheitszustand und die Mobilität ebenso in den Blick wie die soziale Situation und die hauswirtschaftliche Versorgung. Auf Wunsch vermitteln sie außerdem wohnortnahe Teilhabeangebote wie beispielsweise Seniorentreffen, gesellige Nachmittage oder Bewegungsangebote. Die Beratung ist kostenlos und wird individuell angepasst, wobei Hausbesuche grundsätzlich nur nach vorheriger Zustimmung der Betroffenen erfolgen.
Die beiden Fachkräfte haben ihre Einzugsgebiete aufgeteilt. Bärbel Hellinghausen ist für die Verbandsgemeinde Daaden-Herdorf und das Gebiet der ehemaligen Verbandsgemeinde Gebhardshain zuständig. Andrea Keßler ist für die Verbandsgemeinde Kirchen (Sieg) und für das Gebiet der Alt-VG Betzdorf zuständig. Während ihrer Einarbeitungszeit ist die neue Gemeindeschwesterplus vorübergehend gemeinsam mit ihrer Kollegin im Kirchener Stadtbüro anzutreffen. Mittelfristig wird sie ihr eigenes Büro im Rathaus in Betzdorf beziehen.
Die Gemeindeschwesternplus sind zu erreichen unter den Rufnummern 0160-93873970 (Andrea Keßler) und 0151-15858496 (Bärbel Hellinghausen) sowie per E-Mail an gemeindeschwester@kirchen-sieg.de.
Das Angebot Gemeindeschwesterplus richtet sich an ältere Menschen, die noch keine Pflege brauchen, sondern Unterstützung und Beratung in ihrem aktuellen Lebensabschnitt. Die Fachkraft Gemeindeschwesterplus besucht die Menschen nach deren vorheriger Zustimmung zu Hause und berät sie kostenlos und individuell. Das Angebot umfasst sowohl präventiv ausgerichtete Beratung, beispielsweise zur sozialen Situation, gesundheitlichen und hauswirtschaftlichen Versorgung, Wohnsituation, Mobilität oder Hobbys und Kontakte, als auch die Vermittlung von wohnortnahen und gut erreichbaren Teilhabeangeboten wie beispielsweise geselligen Seniorentreffen, Bewegungsangeboten, Veranstaltungen oder interessanten Kursen. Eine weitere Aufgabe der Fachkraft Gemeindeschwesterplus ist es, entsprechende Angebote in den jeweiligen Regionen anzuregen bzw. zu initiieren und damit die Entwicklung gesundheits- und selbstständigkeitsfördernder Infrastrukturen in den Kommunen mit voranzutreiben.